|
|
|
|
|
|
Sie sind Besucher |
|||||||
|
|||||||
seit dem 02.01.2000 |
|||||||
Der Musiktip Was hört ein Chorleiter? Ganz bestimmt nicht die Sachen, die täglich im Radio runtergenudelt werden! Diesmal was aus der Ecke Singer/Songwriter: Fiona Apple, When The Pawn... |
|||
Epic/Sony 496 428 2 (42:43) Mit dem Namen Fiona Apple verbindet sich Ungewöhnliches. Nicht nur, dass die New Yorker Sängerin und Pianistin gerade mal 18 Lenze zählte, als sie 1996 mit “Tidal”) ein umwerfendes Albumdebüt präsentierte. Obendrein ließ sich die junge, stolze und eigensinnige Frau nach dem Megaerfolg (drei Millionen Exemplare wurden von “Tidal” verkauft) nicht verheizen: Sage und schreibe dreieinhalb Jahre verstrichen, bis Miss Apple aus dem “Big Apple nun einen in aller Ruhe produzierten Nachfolger vorstellt. Dieses - für viele Künstler verflixte - zweite Album hätte mit seinem außergewöhnlichen Titel wiederum gute Chancen auf einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde: Es handelt sich um ein Gedicht aus 90 (!) Worten, auf dem Cover kaum leserlich abgedruckt, auf dem CD-Rücken praktisch abgekürzt: .‚When The Pawn”. Ein Gedicht ist auch die Musik. Fiona gibt sich hier geradliniger, direkter - und das bedeutet: zwar stilistisch weniger breit gefächert, aber auch tiefgründiger, entschlossener. Unschwer nachzuvollziehen ist vor dem Hintergrund der zehn Songs die Lebensgeschichte des Mädchens, deren Eltern - der Vater Schauspieler, die Mutter Sängerin und Tänzerin - sich trennten, als die Tochter vier Jahre alt war Die Musik half Fiona, die bei der Mutter in Manhattan aufwuchs, den Verlust einer intakten Familie zu verschmerzen; das Piano, das Singen gaben ihr Kraft, dienten ihr als Vehikel für Zorn und Enttäuschung. Musik als (Über-)Lebenselixier Diese Dringlichkeit spürt man durchweg in den meist im mittleren Tempo gehaltenen Songs, die Fiona mit ihrer dunklen, ausdrucksvollen, kontrollierten, aber nicht unterkühlten Stimme adelt und die ihr musikalischer Partner und Produzent Jon Brion - der schon auf “Tidal” dabei war - mit raffiniert unorthodoxen Arrangements ausschmückt. Da gibt es synkopierte Rhythmen, fette Orgeltupfer, grollende Gitarren, Barjazz-Piano, Hörner und Streicher - klasse. Matthias lnhoffen in “stereoplay” 02/00
Dem kann ich mich nur anschließen! |
|